Grundlage des Projektes sind die Fragen „Wer bin ich?“, „Was macht mich besonders?“, „Welchen Platz habe ich im Leben?“ und „Wie unterscheide ich mich von anderen?“ im Kontext einer immer stärkeren Gleichstellung / Gleichschaltung von Lebensräumen, Kultur und Medien. Als Bild hierfür dient der Briefkasten eines Hochhauses. Hier sieht jeder Briefkasten gleich aus, jeder dieser Briefkästen steht jedoch für deutlich mehr. Hinter jedem dieser Briefkästen verbirgt sich ein Mensch mit eigener Identität, eigenen Idealen, Gefühlen, Hoffnungen und Wünschen. In dem Projekt sollen diese äußerlichen Fassaden aufgebrochen werden und die Individualität jedes Einzelnen gezeigt werden. Hierfür sollen die Teilnehmer sich zunächst selbst reflektieren, einen Steckbrief über sich selbst erstellen. Charakteristische Merkmale, Fantasien, Zukunftsvisionen, persönliche Vorlieben und Makel solle Ausgangspunkt für eine zweiteilige Arbeit sein.

Zu Beginn werden anhand der herausgearbeiteten Eigenschaften symbolhafte Gegenstände, Texte, Fotos etc. in einem Karton gesammelt. Der Karton samt Inhalt dient als Vorlage für eine stilllebenartige Collage. Hierbei werden typische Collagentechniken angewandt und umgesetzt. Die entstandenen Collagen dienen wiederum als Inspiration für den zweiten Arbeitsteil. Es wird ein eigener Briefkasten gebaut, welcher von außen einheitlich gestaltet und lackiert wird. Das Innere eines jeden Kastens wird von den Teilnehmern individuell in Einbindung des im Vorfeld angefertigten Steckbriefs und Collagen gestaltet. Hierbei können zweidimensionale und dreidimensionale Objekte entstehen und den Kasten füllen. Jeder Briefkasten ist mit einem Schloss versehen. Der Besitzer / Erbauer kann selbst entscheiden, wem er den Schlüssel zu seiner persönlichen, „inneren Welt“ geben möchte.