Der Titel des Projektes "Geschmeidig formbar-hart wie Stein" sagt bereits viel über die Faszination von keramischen Werkstoffen aus. Im ungetrockneten Zustand weich und formbar, nach dem Brand aber steinhart, wasserdicht und frostfest. Schon unsere Ahnen fertigten aus Lehm und Tonerden Gebrauchsgüter und Kunstgegenstände und härteten diese im Feuer.
So finden sich bei archäologischen Ausgrabungen überall auf der Erde mehr oder weniger gut erhaltene Exponate aus keramischen Werkstoffen.
Ich möchte mit den Schüler/innen erforschen, in welchen Kulturen zu welchen Zeiten mit keramischen Materialien gearbeitet wurde und was dort an Gegenständen und Kunstobjekten von unseren Vorfahren geschaffen wurde.
Wir wollen gemeinsam mit verschiedenen Tonen und Porzellanmassen arbeiten und die unterschiedlichen Verarbeitungs- und Verwendungsmöglichkeiten erkunden. Neben der Herstellung von Gebrauchsgegenständen werden die Kinder Wandreliefs, Stelen und Kleinplastiken formen und gestalten. Sie werden den Umgang mit Engoben (keramische Malfarben), Glasuren und Oxyden lernen.
Neben der Vermittlung von konventionellen Gestaltungsmöglichkeiten möchte ich die Schüler/innen auch an das Arbeiten mit ungewöhnlichen Werkstoffkombinationen heranführen.
Bei der Verbindung von Metallobjekten wie zum Beispiel Nägeln, oder Glasscherben, erfahren die Kinder ganz praktisch, dass es verschiedene Schmelzpunkte für Materialien gibt.
Diese Materialeigenschaftensollen sich die Schüler/innen bei der Planung und Gestaltung ihrer Exponate zu Nutze machen.

Als große Gemeinschaftsarbeit möchte ich ein keramisches Wandrelief und Stelen für den Innen-oder Außenbereich der Schule schaffen.
Falls es sich organisatorisch realisieren läßt, würde ich gerne mit den Schülerinnen ein
Ziegelwerk (Hagemeister/Nottuln) besuchen, in dem die ungebrannten Ziegelsteine in
großen Stahlwagen durch gigantische Brennöfen gefahren werden.
Die Temperaturen in diese Öfen sind derart hoch, dass mitgebrachte, ungebrannte
Keramikteile sich wie Pudding verformen und auf den Ziegeln festbrennen.
Das würde den Kindern auch die ungeheuere Kraft von Feuer vermitteln, und sie würden
erfahren,wie viel Energie nötig ist, um diese enorme Hitze zu erzeugen.

Für Kinder hat die Arbeit mit Ton eine große Anziehungskraft, da es dem spielerischen
Umgang mit Sand und Matsche im Sandkasten sehr ähnlich ist.
In diesem Projekt können sie ihre Spiel-und Gestaltungsfreude altersgerecht umsetzen.