Ein Garten wird von Menschen angelegt und grenzt sich ab von der umgebenen Landschaft. Er ist ein geschützter Kulturraum im Außenbereich, dessen Größe vom Vorgarten bis zum Park reichen kann. Er wird angelegt, um zu ernten, aber auch, um sich in ihm zu erholen, die Schönheit der Natur, das Wetter zu genießen, sich körperlich und geistig zu bewegen. Gärten verführen zum Spielen und Träumen, Nachdenken, Zurückziehen oder zum Gedankenaustausch mit anderen Menschen, zum gemeinsamen Arbeiten oder Feiern.
Absolutistische wie aufgeklärte Herrscher haben in ihren Gartenanlagen auch immer die Ideen der Zeit vorgeführt – mit den Formen der Natur, der Schauarchitektur oder den Skulpturen in den Anlangen wie z.B. im Wörlitzer Park bei Dessau. Der Park ist als begehbares Bild komponiert, dessen Gestalt und Farbigkeit die Jahreszeiten beständig verändern und der in seinem ästhetischen Bildungsanspruch ein Pendant zur idealen Landschaftsmalerei seiner Zeit bildet. Auch moderne Künstler wie Antoni Gaudí und Niki de Saint Phalle haben Parkanlagen mit großen Figuren und architektonischen Anlagen nach ihren Ideen gestaltet.
Die teilnehmenden SchülerInnen sollen ebenso ein solches begehbares Bild komponieren und plastisch in Ton formen. Die Kinder sollen sich überlegen, was sie darstellen möchten, wovon sie sich in einem Garten der Träume überraschen lassen wollen, welche Themen ihnen wichtig sind, was sie brauchen, um sich wohl zu fühlen etc. Sie sollen einen Garten als Ausgleich schaffen, der stellvertretend ihre Gefühle und Ideen, ihre Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen, Fantasien und Ängste zeigt. In farbigen Zeichnungen entwerfen die Kinder verschiedene Ansichten ihrer Traumfiguren, bevor sie sie in Ton modellieren, brennen und mit Glasur farbig gestalten. Die Keramiken werden entweder im Gartenbereich der Schule oder als Landschaft in einem Ausstellungsraum ausgestellt.