65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Vielmehr flüchten sich innerhalb ihres Alltagslebens in Träume, in die Arbeit und Cyberwelten. Flucht ist ein Thema, das Menschen, bewegt. Auch Kinder. Sogar die meisten Kinderspiele beruhen auf Verfolgen und Fliehen. Die körperlichen und emotionalen Bewegungen von Flucht und Verfolgung – ob spielerisch oder real – sind die Ausgangsbasis für die Suche nach tänzerischen Entsprechungen. In der Musik findet sich die Entsprechung in der Form der Fuge.
Auf spielerische Weise soll dieses Thema erforscht werden. Wovor fliehen Menschen und wohin? Wie sehen Flucht- und Verfolgungsbewegungen des Körpers und im Raums aus? Wie stellen sich dazu gehörige Gefühle dar? Durch geleitete Improvisationen werden tänzerische Möglichkeiten gesucht, Flucht und Verfolgung auszudrücken. Die Resultate werden dann klarifiziert, in Sequenzen und Choreografien zusammengefasst und dramaturgisch zu einem Tanztheaterstück komponiert. Musikalisch begeben sich die SchülerInnen dazu in die Welt der Fugen, welche die musikalische Entsprechung zu Flucht und Verfolgung darstellen. Sie finden sich nicht nur in der Klassik, sondern auch in der Pop-Musik, z.B. als Kanon und der Kanon ist eine der grundlegenden Methoden in der Choreografie von Tänzen. Die Kinder sind vom ersten Moment an selbständig als Tänzer, Choreografen und Dramaturgen tätig. Als Hilfestellung erhalten die Kinder zu Beginn jeder Stunde ein altersgerechtes zeitgenössisches Tanztraining, um so ihre körperlichen Darstellungsmöglichkeiten zu erweitern.
Die Kinder lernen aber nicht nur grundlegende Elemente des Tanzens und Choreografierens, sondern vor allem, wie bewegende, hochaktuelle Themen künstlerisch zum Ausdruck gebracht werden, welche Bedeutung Kunst hat, das zu bearbeiten, was einen bewegt.
Den Abschluss soll dann eine Präsentation im Ringlokschuppen bilden, auf einer richtigen Theaterbühne. Das Ganze wird gefilmt und auf DVD den Kindern zugänglich gemacht.