Während einer der an meiner Gruppe teilnehmenden Jugendlichen mit den für ihn neuen Aquarellfarben experimentierte, fiel der Satz: „Englisch Rot gewinnt die Übermacht über Mai Grün.“ Dieser Satz und vor allem seine „Versunkenheit“ in das unbekannte Material erinnerten mich an ein Projekt, das ich seit Längerem sehr gerne umsetzen wollte.
Zunächst möchte ich die Kinder und Jugendlichen zuerst vollkommen frei mit Materialien, Farben und Formen experimentieren lassen: erst mal schauen, was passiert, wenn die Farben ineinanderlaufen und wie ist das Ergebnis doch steuerbar? Welche Farben in welcher Kombination und welchem Verhältnis zueinander wirken harmonisch, irritieren oder verstärken sich? Wir arbeiten mit unterschiedlichen Untergründen. Zum Beispiel Tusche auf Gips und Tusche auf Glas. Wir malen kleine Aquarelle und spachteln große Leinwände. Auch möchte ich unterschiedliche Möglichkeiten des Skulpturalen erproben. Hierbei geht es nicht darum, definierbare Figuren/Formen zu gestalten, sondern sich auf das Material einzulassen, zu reagieren und zu kombinieren. Ich möchte mit den Jugendlichen andere Herangehensweisen ausprobieren. Zum Beispiel Ton schnitzen statt ihn zu modellieren oder aufbauend zu formen. Zudem können fragile Gebilde aus Zweigen und Draht entstehen, transparente Papierfiguren oder in sich geschlossene Tonkörper.
Wichtig ist mir bei diesem Projekt, dass die Jugendlichen erleben, dass sie hier keine Fehler machen können, dass wir gemeinsam „einfach mal schauen, was passiert, wenn ...“