„Don't chill! Movel Sich bewegen, etwas Bewegen! Es lohnt sich!“ - Dieser Appell prallt erst
einmal an dem nach außen gezeigten Desinteresse und der Lethargie vieler Schüler/innen
ab. Schritt für Schritt greift die Projektleiterin zunächst im Gespräch das Ziel auf, über
Körperübungen neue Handlungsideen zu erhalten. Der bewegte Körper soll den Geist
bewegen und schließlich in Mut zu neuen Aktionen münden.
lm nächsten Schritt werden die Jugendlichen behutsam an Elemente aus Yoga, Thai Chi,
Tanzelemente und andere Wahrnehmungsübungen herangeführt. Ein Besuch im Museum
König kann Anregungen für Bewegung aus der Tierwelt geben. Experimentieren mit der
eigenen Beweglichkeit ist angesagt, mit und ohne Musik, Musikanregungen der Kids
fließen mit ein. Sie üben einzeln, in Klein- und in der Gesamtgruppe. Nach diesem Warm-up
stellen die Jugendlichen in der dritten Phase nun den Bezug zur eigenen bisher gelebten
Mobilität her. Einfaches Gehen, Laufen und Springen durch die Halle leiten dazu über und
lenken den Blick auf das alltägliche Bewegungsverhalten. Hierzu kann die Leiterin kleine
Filmesequenzen jeder/s Schülers/in aufnehmen. Anschließend werden sie in diesem
geschützten Rahmen angeschaut. Dabei werden Fragen erörtert wie, „Wie bewege ich
mich überhaupt? Wie in der Schule, zu Hause, am Wochenende?", „Was empfinde ich
selbst bei meinen Bewegungen?", „Bewege ich mich gerne?", „Wie viel Freude hat mir
Laufen, Hüpfen, etc. als Kind bereitet?" (evtl. Fotos von früher mitbringen), "Wie nehmen
mich andere heute wahr?". Eine wertfreie Atmosphäre ist hierbei Voraussetzung. Die
Kids erhalten die Chance, in sich hinein zu fühlen und andererseits den Wunsch nach
Veränderung wahrzunehmen. lm nächsten Schritt kurbeln sanftes Stretching,
Mannschats- und Wettspiele, tänzerische Elemente mit unterschiedlichen Musikstilen und
eigene kl. Choreografien die Freude, den Genuss und die Neugierde auf Beweglichkeit an.
Die Projektleiterin unterstützt nach den individuellen Bedürfnissen. Die Kids erleben sich
ganz unmittelbar als selbstwirksam, statt antriebsschwach nun als Aktive in einem
Prozess. Die körperliche Konstitution wird gestärkt, Muskeln aufgebaut und Bänder
gleichzeitig gedehnt, der gesamte Körper trainiert. Die wöchentliche Einheit bietet einen
verlässlichen Rhythmus bis zur Bewegungssteigerung. In der nächsten Phase wird der
Blick, ermutigt durch die positiven Erfahrungen auf der Körperebene, auf das Bewegen im
übertragenen Sinn gelenkt: "Was bewege ich in meiner unmittelbaren Umgebung - Peer
Group und Freunden, in der Schule und als Teil der Familie?“. Die
Antworten dazu können beispielsweise in einer Collage dargestellt werden,
zusammengetragen in einem Sprechmonolog, zu dem sich die Gruppe pantomimisch
bewegt oder in einer nonverbalen Choreo. gezeigt werden. Die Sensibilisierung für ein
bewusstes und positives Körpergefühl stärkt das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.
So ermutigt gelingt es den Jugendlichen, sich neugierig neuen Projekten zu öffnen,
mögliche Hürden- wie die Suche nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen positiv
anzugehen, sich Aufgaben zuzutrauen und Freude und Spaß zu erleben.