Das Materialbild, eine Ausdrucksform in der klassischen Moderne sowie in der zeitgenössischen Kunst soll in diesem Projekt Gegenstand einer künstlerischen Produktion sein.
Ausgangspunkt der vielfältigen Entwicklung des Materialbildes sind die früheren Formen der Collage in den Arbeiten Braques und Picasso, welches ihre Fortsetzung in den Arbeiten der Dadaisten und Surrealisten (z.B. M. Duchamp, K. Schwitters, M. Ernst) fand. Informell arbeitende Künstler wie z.B. E. Schumacher, G. Hoehme, A. Tapies u.a. erweiterten durch den Gebrauch von Fundstücken und "armen" Materialien (combined painting, Assemblage, Decollage) bis hin zum Objekt und raumgreifenden Environment. Nachvollziehbar z.B. an Werken von Rauschenberg, Wesselmann, Kienholz, Blanke, Dine, Deschampe, Spoerri, Vortell u.a. Fluxuskünstler wie Beuys und Roth, Zerokünstler wie Uecker oder Künstler wie Buthe und Thek (individuelle Mythologien) bereicherten das Spektrum des Materialbildes. Auch aktuell widmen sich Künstler in ihrem Werk dem Materialbild (z.B. Hohnert).
Angeregt durch Beispiele der klassischen Moderne und zeitgenössische Kunst sollen die Teilnehmer die vielfältigen Möglichkeiten des Materialbildes erkunden und durch praktische Übungen vertiefen. Durch das Sammeln und Sichten von unterschiedlichen Materialien und Fundstücken (Objekt, Abfall, etc.) und deren Kombination auf einem Tableaux in Verbindung mit Material soll das Gespür für die Reize „armer“ Materialien geweckt werden und das ästhetische Empfindung geschult werden. In gemeinsamer Anstrengung wird ein raumgreifendes Materialbild geschaffen und an einem geeigneten Ort in der Schule zu installiert.