Die Schüler/innen werden an die künstlerische Wort- und Bildsprache der Expressionisten herangeführt. Im Laufe des Projektes werden Sie selbst großformatige Selbstporträts malen und eigene Gedichte schreiben. Expressionismus leitet sich von dem lateinischen Begriff expressio ab, der mit Ausdruck oder auch gesteigertem Ausdruck übersetzt wird. Den Künstler/innen dieser künstlerischen Stilrichtung ging es vorrangig um den unmittelbaren Ausdruck ihrer eigenen inneren Gefühle. Sie setzten ihr leidenschaftliches, elementares Erleben direkt in Bild und Text um. Die Schüler/innen werden unterstützt und angeleitet dies emotional und technisch nachzuvollziehen, als Inspiration und Orientierung für ihre eigene künstlerischen Arbeit. Sie finden Raum, Möglichkeiten und praktische Unterstützung, sich mit dem Bild, das sie von sich haben, und dem Bild, das sie von sich zeigen wollen auf künstlerischem Weg auseinander zu setzen. Über Farbe, Form und Sprache spielerischen einen eigenen, und vielleicht neu entdeckten Eindruck von sich selbst zu gewinnen, und daraus einen Ausdruck zu kreieren, und sich damit zu zeigen, sichtbar zu machen.
Dieses Projekt gibt den Schülerinnen eine weitere Möglichkeit, über malerische Form und Sprache spielerisch die „eigene" Identität zu finden. Die Erich Kästner Gesamtschule ist eine Schule mit hohem Migrationsanteil. Sprache als künstlerisches „Spielmittel" motiviert hier zusätzlich die deutsche Sprache für den eignen Ausdruck zu finden und zu gebrauchen. Die Schülerlinnen entdecken einen weiteren Weg sich als individueller Teil in Gesellschaft und Kultur zu integrieren.
Seit dem Schuljahr 2004/2005 gibt es an der Erich Kästner-Schule einen Kunst und Medienzweig. Er bildet ein besonderes Profil, in dem der ästhetische Gedanke den Schulalltag durchzieht. Zum betrachtenden Erfassen der Wirklichkeit tritt beim Kunst und Medienunterricht die Produktion: Kopf und Hand arbeiten zusammen, Theorie und Praxis sind verknüpft. Schüler entdecken die Möglichkeit, einer ihnen sich als fertig präsentierten
Welt etwas Neues, Eigenes hinzuzufügen. Der Kunst und Medienzweig kooperiert insbesondere mit dem Museum Bochum, dem Figurenkolleg und diversen KünstlerIinnen. Regelmäßig erscheint die „Malsehen- Zeitungen". (Weitere, umfangreiche Informationen
sind dem beigefügten Flyer zu entnehmen). Die Erich Kästner-Schule ist die älteste Gesamtschule in Bochum und hat im vergangenen Jahr ein neues Schulgebäude bezogen, das modernste Schulgebäude Bochums. Die neuen Räume warten teilweise noch auf ihre künstlerische Gestaltung. Die großformatigen Selbstporträts können dort, am Ende des Projektes und nach den Ausstellungen gehangen werden, und somit eine weitere und nachhaltige Identifikationsmöglichkeit schaffen.