Die teilnehmende Klasse hat einen großen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund. Märchen sind die Wurzeln aller Ängste, Sehnsüchte und Wünsche. Märchen haben mit Bewährungsproben zu tun. Sie zeigen Übergangs- und Schwellensituationen, mit denen vor allem Kinder mit Migrationshintergrund oder anderen schwierigen Situationen zu tun haben.

Zu Beginn des Schuljahres stehen viele Kennlern- und Teamspiele, sowie Übungen zur Körperwahrnehmung, Entspannung und Stimmbildung.

Die TeilnehmerInnen sollen sich dem Märchen „Aschenputtel“ annähern, indem sie über das Material Ton gestalten und erzählen. Das Märchen entsteht über das Formen der Figuren und das Gestalten der Landschaft, die dazu gehört. Die Kinder lernen so über das praktische Tun das Märchen kennen. Es hilft Kindern, ohne viel Sprache auszukommen. Die Landschaften des Märchens werden durch Naturmaterialien ergänzt.

Anschließend sollen die wichtigsten Szenen des Märchens ausgearbeitet werden. Durch die künstlerische Vermittlung der deutschen Sprache werden Defizite ausgeglichen und über das Hören von Märchen wird auch zu einer späteren Phase, das eigene Erzählen deutlich ausgeweitet. Kinder finden leicht einen unmittelbaren Zugang zu Märchen und können die darin beschriebenen Emotionen schnell erfassen. Die feststehenden Merkmale der Figuren helfen den Kindern, einen Zugang zu finden. Über diesen Weg wird das klassische Märchen trotzdem einen ganz eigenen Charakter bekommen.

So wird gemeinsam ein Drehbuch erarbeitet, das mit der Vorgabe noch viele Freiheiten erlaubt. Gibt es eine eigene Geschichte, die auch dazu passt? Sprechen die Figuren verschiedene Sprachen? Bildnerische Ideen können umgesetzt werden. Es kann mit Masken oder Figuren gearbeitet werden, die andere Möglichkeiten des Schauspiels erlauben. Die Kinder sollen die Möglichkeit erhalten, sich in dem geschützten Raum des Theaters angstfrei auszudrücken.

Am Ende des Projektes steht die Präsentation des gemeinsamen Stückes.