"Abijahre" - Ein filmisches Portrait einer Jahrgangsstufe

Der Anlass: Das Bedürfnis der SchülerInnen des scheidenden Abiturjahrgangs, sich am Schluss ihrer schulischen Laufbahn der Schulgemeinschaft zu präsentieren bzw. zu verewigen (auf dem obligatorischen Gruppenbild, in charakteristischen Beschreibungen in der Abi-Zeitung, als
„Denkmal", auf dem Abi-Ball usw.) - und der Unzufriedenheit von Machern und Publikum über die leider selten überzeugenden Ergebnisse.

Der Wunsch: Ein wirklich lebendiges Bild der Abiturientinnen zu schaffen, das
• den am Prozess beteiligten Schülerinnen ein Lernen mit dem Medium Film ermöglicht, das sonst im Kunst-/ Theater-/ Literatur- Unterricht oft nur theoretisch zum Thema gemacht und kaum praktisch erprobt werden kann,
• von einem Experten begleitet wird, der dieses Lernen auf einem hohen Niveau in Bezug auf Technik und Gestaltung ermöglicht,
• von einem außerschulischen Experten begleitet wird, der mit seinem distanzierteren Blick auf das schulische Leben und mit Neugier und Unbefangenheit den Schülerinnen begegnet, sodass viel Spielraum für deren individuelle Gestaltung - abseits der bekannten „Schulkarrieren" und einer konventionellen Erwartung an einen Abiturjahrgang - ermöglicht wird,
• als Identifikation stiftendes Abschlussprojekt nicht nur die Sicht einiger weniger Schülerinnen zum Ausdruck bringt,
• - je nach Aussageintention und Wirkung - den Produzierenden wie dem Publikum gleichermaßen Spaß macht bzw. Impulse zum Nachdenken über Schule, zur Auseinandersetzung mit der eigenen/ fremden Biografie usw. geben kann.

Ein möglicher Ablauf: Zum Thema "Abijahre" werden Ideen gesammelt und geprüft, z.B. entscheidet sich die Gruppe für einen Arbeitstitel "Abijahre - Zehn Jahre später...". Dies wäre also eine Auseinandersetzung mit der eigenen (schulischen) Biografie und den individuellen
Wünschen, konkreten Vorhaben der Schülerinnen. Aber es wäre eben auch eine Auseinandersetzung mit Stereotypen und konventionellen Rollenerwartungen, mit Klischees. Denn die AbiturientInnen müssten sich ja eine Vorstellung bilden zu einem bestimmten Lebensstil, zu Berufen und zum Aussehen dieser Protagonisten - und zwar mit einem "Sprung" in das Jahr 2023, also nicht nahtlos anknüpfend an ihre derzeitige Situation als Schülerin, als Tochter/
Sohn usw.
Alles dreht sich also um diese Fragestellungen: Wie will/ werde ich in zehn Jahren sein? Aber auch: Wie werde ich mich in zehn Jahren als Abiturientin sehen?
Dazu würde von den Schülerinnen ein Drehbuch mit entsprechenden Charakteren entwickelt und fixiert bzw. visualisiert werden (z.B. in einem Storyboard), zur Umsetzung werden dann Drehorte festgelegt, Kostüme und Maske erarbeitet und probiert. Beim Dreh bekommen alle Beteiligten eine bestimmte Aufgabe, die aber im Laufe der Produktion durchaus gewechselt werden kann, sodass ein Einblick in möglichst vielfältige Bereiche der Filmarbeit möglich wird.
Die Postproduktionsphase (Schnitt, Nachbearbeitung von Bild und Ton) wird entsprechend organisiert. Am Schluss steht die feierliche Präsentation vor der Schulgemeinschaft, Verwandten und Freunden.