Wir verlieren ein Spiel, eine Geldbörse, die Geduld, das Gesicht, die Nerven, einen Angehörigen, ja sogar das Leben kann man verlieren. Man kann sich verloren fühlen, verloren gehen oder sogar verloren sein. Ist man dann ein Verlierer oder frei? Verluste sind immer bewegend. Manchmal erkennt man erst durch Verluste, wie gut man es hat.

Was bewegt uns, wenn wir unser bestes T-Shirt verlieren? Welche Bewegungen entstehen, wenn wir unseren Schlüssel verloren haben, im Regen einen Schirm suchen und nur noch einen Schuh haben? Kann das zur Grundlage eines Tanztheaterstücks werden? Und das vielleicht noch zu Minimal Music (u.a. von Michael Gordon), wo der „Verlust“ von Noten ein Gewinn von Erleben bedeutet?

Ein Brainstorming zu dem Thema mit viel Bewegungsimprovisation ist der Anfang. Gemäß Alperin kann jede Alltagsbewegung zu Tanz werden. Das so gewonnene Material mündet durch Klarifizierung, Reihung, Variation, Doppelung und Sequenzierung in Choreografien, die wiederum zu einem Tanztheaterstück zusammengeführt werden. Zu Beginn jeder Stunde erhalten die Kinder ein kindgerechtes Training in zeitgenössischer Tanztechnik und eine Einführung in elementare Bühnenarbeit. Die Schüler erhalten nicht nur Grundkenntnisse in Tanz, Choreografie, Dramaturgie und Bühnenarbeit, sondern werden selbst kreativ tätig, indem sie anhand des o.a. Themas eigene Erlebnisse und Fantasien mit tänzerischen Mitteln künstlerisch umsetzen und sie ein eigenes Stück entwickeln.

Am Abschluss steht eine Aufführung im Kulturzentrum Ringlokschuppen, die auch auf DVD dokumentiert und an die Kinder verteilt wird.